„documenta“ – Weltkunstausstellung in Kassel

Die „documenta“ ist die weltweit bekannteste Ausstellung für zeitgenössische Kunst. Alle fünf Jahre verwandelt sich die Stadt Kassel für 100 Tage in ein Museum der Kunst. Ob Gemälde, Installationen, Theater, Film, Tanz, Videos oder Skulpturen, in verschiedenen Häuser der Stadt sowie in Parks und auf Plätzen präsentieren Künstler aus aller Welt ihre Werke. 2017 ist ein „documenta“-Jahr. Noch bis zum 17. September 2017 ist die Weltkunstschau geöffnet.

Die „documenta“ 14 thematisiert Flucht und Unsicherheit

Die „documenta“ 14 stand unter dem Motto „Flucht und Unsicherheit.“ Die Kunstwerke sollen einen Gegenpol bilden zur Apathie der Politik. Erstmals präsentierte sich die Schau an zwei Orten. Im Frühjahr eröffnete die „documenta 14“ in Athen. Damit sollte der Blickwinkel aus der Mitte Europas über die Ränder hinaus erweitert werden. Gleichzeitig steht die griechische Hauptstadt für die immer noch zu spürenden Auswirkungen der Finanzkrise genauso wie für die Geburtstätte der Demokratie.

Der Friedrichsplatz ist das Zentrum der „documenta“ in Kassel

Zwei Monate nach der Eröffnung in Athen fiel auch der Startschuss in Kassel. Dort stellen 160 Künstler aus aller Welt an 30 verschiedenen Orten aus. Neben dem Fredericianum und der „documenta-Halle“ zählt der Friedrichsplatz zu den zentralen Ausstellungsorten in Kassel.

Der Parthenon der Bücher

Der „Parthenon der Bücher“ war eines der wichtigsten und beeindruckendsten Kunstwerke auf der „documenta 14“. Die argentinische Künstlerin Marta Minujin baute auf den Friedrichsplatz in Kassel den Parthenon nach Athener Vorbild nach. Die Säulen und das Gebälk bestanden aus Plastikfolie, in der Bücher steckten. Zusammen mit Studenten der Universität Kassel entstand eine Liste von Bücher, die irgendwann in der Welt verboten waren. Darunter befanden sich beispielsweise auch die Grimmschen Märchen. Im Laufe der „documenta14“ kamen immer weitere verbotene Bücher dazu. Am 9. September war das Kunstwerk dann mit 70.000 Büchern komplett.

Geschichte der „documenta“

Der Kunstprofessor Arnold Bode initiierte 1955 parallel zur Bundesgartenschau die erste „documenta“ in Kassel. Sie widmete sich der fünf Jahre zuvor noch als „entartet“ diffamierten Kunst. In den folgenden Jahren machte sich die „documenta“ einen Namen als innovative Präsentation von neuen Ansätzen, Theorien und Gedanken.

Papageien-Taucher-Tipps zum Besuch der „documenta“

Die beste Zeit für den Besuch der „documenta“ sind die Sommerferien. Dann ist es in Kassel etwas leerer. Wer kann, sollte seinen Besuch nicht aufs Wochenende legen. In der Woche ist weniger los und Besucher kommen schneller in die beliebtesten Shows.

Gut informiert zu den wichtigsten Kunstwerken

Die Ausstellung verteilt sich über mehrere Orte in der Stadt. Es ist nicht möglich, an einem Tag alles zu sehen. Reisende sollten sich daher vor dem Besuch gründlich darüber informieren, an welchen Orten die für sie interessantesten Kunstwerke oder Performance zu sehen sind. Die wichtigsten Ausstellungsort sollten Besucher sich gleich morgens vornehmen.

Früh aufstehen zum Kunstbesuch

Wer seine Zeit nicht mit Schlange stehen verbringen will, sollte früh starten, also gleich zur Eröffnung um 10 Uhr vor der Tür stehen. Im Laufe des Vormittags werden die Schlangen immer länger. Denn die meisten Ausstellungsorte sind nicht dafür ausgelegt, mehrere hundert Besucher zu empfangen. Deshalb können vielen Häuser nur eine begrenzte Anzahl von Gästen zur gleichen Zeit einlassen.

In Kassel mit Bus und Bahn unterwegs

Die Ausstellungsorte sind in gesamten Stadtgebiet zu finden. Es lohnt sich daher, eine Kassel-Card zu erwerben. Die Touristenkarte ermöglicht unter anderem unbegrenzte Fahrten mit Bus, Bahn und Tram im gesamten Stadtgebiet (Kosten für zwei Personen: 6 Euro für 24 Stunden, 2 Euro für 72 Stunden). So erreichen Interessierte auch etwas abgelegene Orte wie die Orangerie auf der Wilhelmshöhe oder zur Performances die Henschel-Hallen.

Papageien-Taucher-Info

„documenta“, Friedrichsplatz 18, 34117 Kassel, Öffnungszeiten: 10-20 Uhr, Telefon: +49 561 707270, Internet: office@documenta.de;

Karten gibt es bei der Touristen-Information, Wilhelmstraße 23, Öffnungszeiten: täglich 9-19 Uhr, Telefon: +49 561 707707, Internet: booking@kassel-marketing.de

Eintritt: Tageskarte 22 Euro, ermäßig 15 Euro, Zwei-Tageskarte 38/27 Euro, Dauerkarte 100/70 Euro, Familienkarte 50 Euro, Abendkarte ab 17 Uhr 10/7 Euro

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