Der Place des Vosges liegt im Stadtteil Marais. Er ist einer von fünf königlichen Plätzen, die im 17. Jahrhundert entstanden. Als Inbegriff der Französischen Klassik zählt er zu den schönsten Plätzen in Paris. In den Stadtpalästen wohnten anfangs französische Adlige. Später zogen Künstler in das Quartier. Es ist zudem nicht verwunderlich, an dieser Stelle viele Galerien vorzufinden. Ein Arkadengang in der Erdgeschosszone lädt zu einem Bummel rund um den Platz ein. Bei Regen sind Spaziergänger so beim Galeriebummel oder Restaurantbesuch geschützt. In der Mitte lädt ein kleiner Park mit Springbrunnen zum Verweilen ein.
Garten im Herrenhaus von Sully
Der einst königliche Platz wird von den beiden Palais für König und Königin geprägt. Die beiden Gebäude stehen sich auf der Nord- sowie Südseite gegenüber. Auf der Südseite gelangen Besucher durch eine kleine Tür in den Garten des Hótels de Sully. Das Haus ist Sitz des Centre des Monumants Nationaux, der französischen Denkmalbehörde. Der Finanzkontrolleur Mesme Gallet ließ das kleine Schloss mit Orangerie um 1625 errichten. 1634 erwarb der Herzog von Sully das Anwesen. 1944 übernahm der Staat die Immobilie. Der Garten im zweiten Hof kann täglich zwischen 9 und 19 Uhr genutzt werden. Im ersten Hof, der zur Rue Saint Antoine führt, befindet sich auch das Informationszentrum der Nationalen Denkmäler. Dort erhalten Besucher Karten und Broschüren zu den Denkmäler (Öffnungszeiten: Mo-Fr 9-12 Uhr, 14-18 Uhr und freitags bis 19 Uhr). Ab und zu gibt es im Haus Ausstellungen.
Im Haus 21 lebte Kardinal Richelieu
Die 36 Stadtpalais am Platz fanden beim Adel schnell Gefallen. Im Haus Nummer 1a wurde beispielsweise Madame de Sévigne 1626 geboren. Sie wurde durch ihre Briefe bekannt. In der Korrespondenz mit ihrer Tochter schildert sie ausführlich das Leben am Hof von Ludwig XVI. Der ehrgeizige Kardinal Richelieu lebte im Haus Nummer 21. Der Schriftsteller Victor Hugo wohnte von 1832 bis 1848 im Haus Nummer 6. Das Museum in seinem Wohnhaus ist täglich außer montags von 9-18 Uhr geöffnet. Zwei Häuser weiter dichtete sein Kollege Théophile Gautier.
Der Place des Vosges entstand für ein Hochzeitsturnier
Der Platz entstand ursprünglich auf Wunsch von König Heinrich IV. zwischen 1605 und 1612. Im April 1612 fand auf dem Areal das Turnier zur Doppelhochzeit von Anna von Österreich mit König Ludwig XIII. und der Schwester des Königs, Elisabeth, mit dem spanischen König Philipp IV. statt.
Architektonisch orientieren sich die Bauten der Architekten Claude Chastillon und Louis Métezeau an der Gestaltung des Pavillon de Roy, der am Südende des Platzes steht. Der Vogesenplatz war der erster Platz, dem eine einheitliche Planung zugrunde lag. Alle Palais am einstige Place Royale haben drei Geschosse und wurde mit roten Backsteinen in der Brique-et-Pierre-Technik verziert. Außerdem bieten die Arkaden im Erdgeschoss beste Gelegenheit zum Bummeln – auch wenn es regnet.
Papageien-Taucher-Infos
Hotel de Sully, 62 Rue Saint-Antoine 75004 Paris
Metro: Linie 1 bis Saint Paul oder Bastille, Linie 8 bis Chemin Vert oder Bastille und Linien 5 bis Bastille
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