Im Heinrich-von-Kleist-Park wuchsen einst Palmen. Der Park zwischen Grunewald-, Elßholz-, Pallas- und Potsdamer Straße entstand auf dem Areal des königlichen Kräuter- und Gemüsegartens. Später wurde dort ein Botanischer Garten angelegt. In einem großen Gewächshaus wuchsen die Palmen. 1910 zog der Botanische Garten nach Lichterfelde um. Dafür kamen die Königskolonnaden nach Schöneberg.
Die Königskolonnaden im Heinrich-von-Kleist-Park
Die Königskolonnaden gehören zu den bedeutendsten Berliner Bauwerken aus der Übergangszeit vom Rokoko zum Klassizismus. Entworfen hat sie der Architekt Carl von Gontard, der auch das Marmorpalais in Potsdam schuf. Wegen der Verbreiterung der ehemaligen Königsstraße in Mitte mussten die Königskolonien im Stadtzentrum weichen und wurden an der Potsdamer Straße wieder aufgebaut.
Wandelhalle aus Seehausener Sandstein
Ursprünglich 1770–80 als Brückenhallen vor der Königsbrücke über dem Festungsgraben errichtet, prägten sie einst den Eingang der Stadt an der damals sehr belebten Königstraße. Die 52 Meter lange, eingeschossige Wandelhalle aus gelbem Seehausener Sandstein wurde 50 Jahre nach dem Abriss in den Heinrich-von-Kleist-Park versetzt.
Panzeraufstellflächen erinnern an die Nachkriegszeit
Der Park wurde nach dem Zweiten Weltkrieg vom dem Gartenarchitekten Georg Béla Pniower neu gestaltet. Einige Bäume stammen noch aus der Zeit, als sich dort der Botanische Garten befand. Wesentlich jüngeren Datums sind die zwei Panzeraufstellflächen. Als der Alliierte Kontrollrat am Kleistpark tagen wollte, mussten dort Stellplätze für Panzer geschaffen werden. In den 40 Jahren nach Kriegsende gab es aber nur eine einzige Sitzung des Kontrollrates an diesem Ort.
Kammergericht
Das neue Gebäude des Kammergerichtes an der Elßholzstraße wurde 1913 eröffnet. Der etwas klobige Bau steht direkt auf der Sichtachse zu den Kolonnaden. Das Kammergericht ist das höchste Gericht im Land Berlin.
Volksgerichtshof
Von 1944 bis Kriegsende tagte in dem Gebäude des Kammergerichtes der Volksgerichtshof. Hier fand am 8. August 1944 der Schauprozess gegen die Hitler-Attentäter von 20. Juli 1944 statt. Vorsitzender war der berüchtigte Rudolf Freisler.
Alliierter Kontrollrat
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges zog der Alliierte Kontrollrat in das Haus des Kammergerichtes. Jedoch tagt das Gremium nur anfangs in Schöneberg. Mit dem Auszug der Mitglieder der Sowjetunion 1948 verlor das Gremium seine politische Stellung. 1971 wurde im Plenarsaal das Viermächteabkommen unterzeichnet.