Maasai – Besuch bei den Kriegerhirten

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Die Maasai sind bekannt als Viehzüchter und Krieger. Die Bantukrieger beherrschten einst große Teile Kenias. Dabei kamen die Viehhirten einst aus Zentralafrika. Als einziger der mehr als 40 Volksstämme in Kenia haben die Massai ein eigenes Heer. Im Mittelalter wagen sich Karawanen nicht ohne Erlaubnis in das Gebiet der gefürchteten Krieger. Lieber nahmen sie Umwege in Kauf, um nicht in Konflikte mit den Maasai zu geraten. Heute präsentieren die einst stolzen Krieger den Touristen traditionelle Tänze und gewähren einen Einblick in das einfache Leben der Viehhirten. Denn ihre Tiere lieben die Maasai über alles. Das führt jedoch auch zu Konflikten.

Vertreibung aus dem Amboseli-Nationalpark

In den 1950er-Jahren wurde der Amboseli Naturpark eingerichtet. Er lag auf dem Gebiet, dass die Maasai für ihr Vieh nutzten. Anfangs durften sie im Park noch ihre Tiere weiden oder an den Wasserlöchern tränken. Nach Heraufstufung zum Nationalpark wurde den Massai in den 1960-Jahren der Aufenthalt dort verboten. Die Viehhirten begannen die wilden Tiere zu jagen. Ihr Kalkül: wenn keine Tiere mehr da sind, kommen keine Touristen und dann haben sie das Areal wieder für sich. Die Regierung lenkte ein, baute Schulen und beteiligte die Maasai an den Einnahmen des Tourismus. Wer den Amboseli-Park besucht, tut also gut daran den Massai einen Besuch abzustatten.

Besuch in einem Dorf der Maasai

Der Häuptling und sein Bruder empfangen die Gäste. Der Bruder übersetzt die Worte des Häuptlings, der nicht direkt zu den Gästen spricht, sondern durch seinen Bruder. Die Worte sind sehr salbungsvoll. Die Maasai fühlen sich geehrt, Gäste zu empfangen und nehmen gerne die Geschenke der Gäste an. Die Spende für den Besuch beträgt 15 Euro pro Person. Es wird betont, dass es sich nicht um Eintrittsgeld handelt sondern um eine Spende für die Gemeinschaft. Nach der Annahme der Geschenke gehen der Häuptling und sein Bruder ins Dorf zurück, dass durch einen hohen Zaun aus Dornengestrüpp vor wilden Tieren geschützt ist.
Dann kommen die Einwohner des Dorfes nacheinander auf den Vorplatz. Dort erläutern die Maasai das weitere Vorgehen. Sie werden drei Tänze aufführen. Zuerst denn Willkommenstanz, danach den Löwentanz und zum Schluss den Brauttanz. Die Melodie zu den Tänzen entsteht durch den Gesang der Männer und Frauen. Dabei schlagen einige Männer einen sehr tiefen Brummton an, ähnlich einem Bass. Den tiefen Ton behalten sie die ganze Zeit bei.

Tanzen mit den Maasai

Beim Löwentanz werden die Touristen miteinbezogen und müssen mittanzen. Beim Brauttanz geht es darum, möglichst lange und hoch zu springen. Ein junger Safariteilnehmer schafft durchaus beachtlich Sprünge. Nach der folkloristischen Vorführung geht es ins Dorf. In kleinen Gruppen werden die Hütten besichtigt. Sie sind im Kreis um einen Platz angeordnet, der ebenfalls von Dornengestrüpp geschützt ist. Dort trocknet bei unserem Besuch Wäsche.

Schlafen auf Rinderhäuten

Neben einer Hütte liegt ein großer schwarzer Hügel Kuhdung. Er dient zum Hausbau. Ein Gestell aus Baumstämmen bildet das Gerüst für die Hütte. Die Wände werden aus dem Kuhdung hergestellt. Ist die Wand getrocknet, ist nicht mehr zu sehen und zu riechen, aus welchem Material die Wände hergestellt wurden. Die Verfahrensweise ähnelt dem Fachwerkbau, bei dem das Ständerwerk aus Holz mit Lehm ausgekleidet wird. Licht fällt durch ein kleines Fenster in der Wand. Unter dem Fenster befindet sich eine Feuerstelle, in der Glut aufbewahrt wird. Hinter dem Eingang der Hütten liegen zwei kleine Kammern. Ein Raum ist für die weiblichen Familienmitglieder reserviert, der andere für die männlichen. Die Maasai schlafen auf harten Rinderhäuten, nicht auf Matratzen. Wie Mann und Frau trotz getrennter Schlafzimmer zusammenkommen, interessierte die Touristen am meisten. Nicht erörtert wurde der Umstand, dass die Genitalverstümmelung der Frauen bei den Maasai üblich ist.
Frauen und Kinder bleiben das ganze Jahr über im Dorf. Die Männer sind dagegen mit dem Vieh unterwegs und folgen genauso wie die Wildtiere dem Regen.

Zwischen Bonbons und Perlenketten

Zum Schluss des Besuchs präsentieren die Frauen auf einem Platz neben den Hütten ihre Handarbeiten. Die Massai sind bekannt für ihre Perlenarbeiten. Sehr kunstvoll sind auch die Schnitzarbeiten aus Lavastein.
Mitreisende hatten Bonbons für die armen Kinder Afrikas dabei. Viele Touristen denken sich nicht viel dabei, ab und an ein paar Kinder mit Bonbons zu beglücken. Das Problem sind inzwischen die vielen Hände, die sich Touristen überall entgegenstrecken. Das Paket mit Süßigkeiten landet bei den Dorfkindern. Die nahmen die Bonbons gern, hätten aber lieber Kugelschreiber bekommen.

Folklore zur Rettung von wilden Tieren

Zur Rettung der wilden Tiere in den Nationalparks ist ein Besuch der Massai sinnvoll. Denn die Viehhirten haben teilweise auch ihre Stammesgebiete zum Schutzgebiet erklärt. Durch die größeren Flächen, auf denen nicht mehr gejagt wird, verbessern sich die Überlebenschancen für Elefanten, Löwen und Giraffen.

Papageien-Taucher-Info

Besuche bei den Maasai sind in vielen Fällen Bestandteil von Safaris zum Ambroseli-Nationalpark. Wer keine Lust auf einen so Besuch hat, kann an einem Rastplatz  warten.

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