Kreuzfahrtschiffe – kein Stopp mehr in Venedig

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Für Kreuzfahrtschiffe ist die Lagune von Venedig vom 1. August an tabu. Das beschloss jüngst das italienische Kabinett in Rom. Nur noch kleinere Schiffe dürfen direkt in Venedig anlegen. Das Durchfahrtverbot soll die Lagunenstadt schützen. In den vergangenen Jahrzehnten gab es immer wieder Ärger, weil die großen Schiffe zu starke Wellen verursachen, die die Fundamente der Paläste beschädigen. Bis ein neuer Kreuzfahrtterminal in Betrieb geht, sollen die schwimmenden Hotels im Industriehafen Marghera am Festland anlegen.

Jährlich legten 500 Kreuzfahrtschiffe in Venedig an

Bisher nahmen jährlich etwa 500 Kreuzfahrtschiffe den Weg von der Adria in Richtung Markusplatz und bogen in den breiten Giudecca Kanal ab, um schließlich im Hafen von Venedig vor Anker zu gehen. Künftig dürfen nur noch kleinere Schiffe mit bis zu 200 Passagieren direkt in der Lagunenstadt anlegen. Das Anlegeverbot im Hafen von Venedig gilt für alle Schiffe mit mehr als 25000 Bruttoregistertonnen oder einer Länge von mehr als 180 Metern. Weiterhin gilt das Verbot für Schiffe, die die Abgasnormen nicht einhalten.

Schiffe beschädigen Paläste

Kritik an den überdimensionierten Kreuzfahrtschiffen gibt es seit langer Zeit. Die Kreuzfahrtschiffe sind teilweise mit 35 Meter höher als die Häuser in der Lagune. Bei der Einfahrt in die Lagune und die Stadt verursachen sie starke Wellen, die die Fundamente der Paläste freilegen und dadurch beschädigen. Venedig gehört zu UNESCO-Welterbe. Die UN-Organisation plant bereits, Venedig auf ihre Negativliste zu setzen, weil die Schiffe die Umwelt in der Lagunenstadt verschmutzen und gefährden. Abgesehen von den Passagieren, die zu Tausenden auf einen Schlag das Schiff verlassen und sich durch die engen Gassen von La Serenissima quetschen.

Neuer Hafen für Kreuzfahrtschiffe geplant

In den kommenden Jahren soll ein neuer Hafen für Kreuzfahrtschiffe gebaut werden. Dazu werden in den kommenden zwei Jahren verschiedene Vorschläge geprüft. Mitte 2023 soll mit dem Bau eines neuen Kreuzfahrtschiffsterminal begonnen werden, hieß es aus Rom. Als Interimslösung wird der Anleger in Marghera für 157 Millionen Euro ausgebaut und angepasst. Von dort gelangen Touristen entweder mit dem Bus oder dem Vaporetto in die Lagunenstadt.

 

 

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